"Haus des ewigen Lebens" – Besuch des Alten Jüdischen Friedhofs

Leitung: Hans-Georg Ruppel,
ehemaliger Stadtarchivar

27. Januar 2008, 11.30 bis 13 Uhr
Treffpunkt: Friedhofseingang Ecke Hebestraße /
Untere Grenzstraße

Während der Besichtigung sollten Männer Hut oder Kappe aufsetzen.

Veranstalter:
Max Dienemann Salomon/Formstecher-Gesellschaft Offenbach


Anlass für diese Veranstaltung sind der "Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" und der "63. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz", die am 27. Januar begangen werden.

Beim Besuch des jüdischen Friedhofs wird der ehemalige Stadtarchivar Hans-Georg Ruppel die Entstehung des Friedhofs ebenso wie die Besonderheiten der Grabstätten erläutern, welche die historische Bedeutung der 1707 gegründeten Jüdischen Gemeinde in Offenbach widerspiegeln.

So befinden sich auf dem Friedhof die Grabstätten folgender Persönlichkeiten:
  • Hofrat Wolf Breidenbach, auf dessen Initiative Fürst Carl von Isenburg 1803 den Judenleibzoll aufhob;
  • Rabbiner Dr. Salomon Formstecher, der zu den "Gründungsvätern" der jüdischen Reformbewegung im 19. Jahrhundert zählt und Offenbachs erster jüdischer Ehrenbürger war;
  • Rabbiner Dr. Israel Goldschmidt, von 1890 bis 1919 als Gemeinderabbiner tätig, Repräsentant des liberalen Judentums, veröffentlichte 1902 die "Gebete der Synagoge in poetischer Verdeutschung";
  • Ludo Mayer, Ehrenbürger, Lederfabrikant und Mäzen;
  • Dr. Siegfried Guggenheim, Ehrenbürger, Kunstförderer und letzter Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Offenbach vor deren Zerschlagung durch die Nationalsozialisten; publizierte die "Offenbacher Haggadah";
  • Max Willner, Überlebender mehrerer Konzentrationslager, 1945 Mitbegründer der Jüdischen Gemeinde Offenbach und bis zu seinem Tod im Januar 1994 deren Vorsitzender, Offenbacher Ehrenbürger.
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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.