"Spiegel vorm Gesicht"

Musikalisch-literarischer Abend mit dem Kabarettisten Gerhard Bronner (Wien)


Gerhard Bronner - klicken Sie das Photo an, um es in einem separaten Fenster zu vergrößern 3. Juli 2005, 19 Uhr, Büsing-Palais, Offenbach, Herrnstraße 82
Eintrittskarten zu 8 und 12 Euro (Abendkasse)

Vorverkauf (zzgl. 10% Gebühr):
OF Info-Center, Salzgässchen 1,
Tel. 069/8065-2052
Ring-Center, Odenwaldring 70


Verkehrsverbindung:
S1, S8, S9 bis S-Bahn-Station "Marktplatz"
Parkhäuser: Rathaus, Haus der Wirtschaft
Parkplatz: Mainufervorgelände

Veranstalter:
Max Dienemann Salomon/Formstecher-Gesellschaft Offenbach in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Offenbach


Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft laden wir zusammen mit dem Kulturamt der Stadt Offenbach zu einem Abend mit Gerhard Bronner ein. Der 1922 in Wien geborene jüdische Kabarettist und Komponist gastiert am 3. Juli um 19 Uhr im Jacques-Offenbach-Saal des Büsing-Palais, Herrnstraße 82, mit dem Programm "Spiegel vorm Gesicht", das er nach seiner im vorigen Jahr erschienenen Autobiographie geschrieben hat. Für sein Lebenswerk erhielt Bronner in diesem Frühjahr den Deutschen Kleinkunstpreis.

Bronner gilt als Altmeister des klassischen Wiener Kabaretts, in dessen Tradition er sich nach Ende der Hitler-Diktatur und seiner Rückkehr aus der Emigration 1948 stellte. Die von Bronner gepachtete "Marietta-Bar" in der Wiener Spiegelgasse wurde zum Podium eines von satirischer Lust, Wortwitz und Chansons durchwirkten Kabaretts. Das "Kabarett ohne Namen" um Bronner, Carl Merz und Helmut Qualtinger brachte zwischen 1952 und 1961 vielbeachtete Programme heraus, darunter "Brettl vorm Kopf". Zusammen mit Georg Kreisler übernahm Bronner 1956 das "Intime Theater" in der Liliengasse. Bronners Kabarettprogramme waren auch im Fernsehen zu sehen und im Radio zu hören. Mit der Chansonniere Elfriede Ott steht Bronner seit den siebziger Jahren auf der Bühne.

Bronner, der sich als "orthodoxer Atheist" bezeichnet, floh 1938 vor den Nationalsozialisten über Brünn und England nach Palästina. Er schlug sich als Straßensänger, Barpianist und Komponist durch. Als Quelle des sprichwörtlichen jüdischen Witzes hat Bronner die "ironische Distanz (der Juden) zum eigenen, meist tristen Schicksal" ausgemacht. So schrieb er in einem seiner Chansons: "Tränen gelacht, statt zu weinen hat man Tränen gelacht, / der Verzweiflung macht man mit Lachen den Garaus, / Lachen hält man leichter aus."

[ zurück ]

© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.