Zu Besuch bei der ältesten jüdischen Gemeinde Deutschlands
Jüdisches Leben in Köln von der Antike bis heute

Busexkursion am Sonntag,
29. Oktober 2006

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Offenbach

Fachliche und organisatorische Reiseleitung:
Michael Lenarz, wissenschaftlicher Mitarbeiter des
Jüdischen Museums Frankfurt am Main


Zwei Dekrete Kaiser Konstantins von 321 und 331 belegen die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Köln schon in der Spätantike. Im Mittelalter profitierten die jüdischen Kaufleute von der Bedeutung Kölns als einer der wichtigsten Handels- und Messestädte des Reichs. Neben dem wirtschaftlichen blühte auch das geistige Leben der Kölner Gemeinde, die im Herzen der Stadt, ungefähr im heutigen Rathausbereich ansässig war. 1424 vertrieb der Rat der Stadt die Juden aus Köln. Erst nach der Besetzung Kölns durch die Truppen der französischen Revolution durften sich 1798 dort wieder Juden niederlassen. Die rasch wachsende Gemeinde, die 1933 mehr als 18.000 Mitglieder zählte, war religiös, sozial und politisch sehr vielgestaltig. So war Köln z.B. ein wichtiges Zentrum der zionistischen Bewegung. Während des Novemberpogroms 1938 wurden auch die sechs Kölner Synagogen niedergebrannt oder verwüstet. Mehr als 7.000 jüdische Kölnerinnen und Kölner wurden ermordet. Im April 1945 wurde die Kölner Synagogengemeinde wiedererrichtet. Heute ist sie mit 3.600 Mitgliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Deutschlands.

Wir suchen nach den Spuren mittelalterlichen jüdischen Lebens im Bereich des heutigen Rathauses um die gut erhaltene Mikwe. Dann besichtigen wir den Standort der 1861 eingeweihten Synagoge in der Glockengasse. In der Synagoge Roonstraße, die durch den Besuch von Papst Benedikt XVI. im August 2005 weithin bekannt geworden ist, informiert uns ein Mitglied der Synagogengemeinde über die aktuelle Situation der Kölner Juden.

Da die Kölner Innenstadt nicht mit dem Bus befahren werden kann, ist für unseren Stadtrundgang bequemes Schuhwerk anzuraten.

Während einer Pause besteht die Möglichkeit zum Mittagessen.

Abfahrt: 8.00 Uhr am Rathaus Offenbach, Berliner Straße
Rückkehr: ca. 19.00 Uhr

[ zurück ]

© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.