Demokratiebewegung und Judenemanzipation in Baden
Zeugnisse jüdischen Lebens in der Ortenau

Busexkursion am Sonntag,
26. Oktober 2008
Abfahrt: 8.00 Uhr am Rathaus Offenbach, Berliner Straße
Rückkehr: ca. 19.00 Uhr

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Offenbach

Fachliche und organisatorische Reiseleitung:
Michael Lenarz, wissenschaftlicher Mitarbeiter des
Jüdischen Museums Frankfurt am Main


Obwohl das Großherzogtum Baden einer der liberalsten deutschen Staaten des 19. Jahrhunderts war, erhielten auch hier die jüdischen Bürger erst 1862 die volle Gleichberechtigung mit den Christen. Wie groß die Widerstände in der Bevölkerung waren, zeigte sich während der badischen Revolution von 1848: Als Reaktion auf die Forderung nach Gleichstellung der Juden kam es an vielen Orten Badens zu antijüdischen Ausschreitungen.

Der enge Zusammenhang zwischen Demokratiebewegung und jüdischer Geschichte in Deutschland wird auf einmalige Weise sichtbar im ehemaligen Gasthaus "Salmen" in Offenburg. Die badischen Oppositionellen um Friedrich Hecker und Gustav Struve verabschiedeten hier am 12. September 1847 die "Forderungen des Volkes in Baden", das erste demokratische Programm Deutschlands. Der Festsaal des "Salmen" diente dann von 1875 bis zum Novemberpogrom 1938 der jüdischen Gemeinde Offenburgs als Synagoge. Neben der Kultur- und Erinnerungsstätte "Salmen" besichtigen wir das Offenburger Ritualbad aus der Zeit um 1300, eine der fünf erhaltenen rheinischen Grundwassermikwen des Mittelalters, und die 1852 eingeweihte neuromanische Synagoge in Kippenheim. Geplant ist ferner ein Besuch des jüdischen Friedhofs in Schmieheim, einstmals der größte Verbandsfriedhof Südbadens, dessen ältester Grabstein aus dem Jahr 1701 stammt.

Während einer Pause besteht die Möglichkeit zum Mittagessen.

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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.