Pressestimmen

12. März 1998
"Myriams Tamburin"
Konzert zum Purim-Fest mit dem Wiener Ensemble Timna Brauer & Elias Meiri


Offenbach-Post, 17. März 1998, Seite 19


Verführerische Timna Brauer gestaltete jüdische Lieder
im Büsing-Palais

Sängerin mit Strahlkraft
Wiener Ensemble zum Purim

Am Anfang stand ein Tip, der sich kürzlich im Büsing-Palais als großes Los erwies. Eingeladen hatten das Kulturamt Offenbach und die Max-Dienemann / Salomon-Formstecher Gesellschaft zu einem Konzert mit dem Wiener Ensemble anläßlich des Purim-Festes. Die Gruppe, allen voran Timna Brauer, ließ das Publikum schnell die in unseren Breiten bekannten Hits vergessen und entführte in ihre jüdisch-arabische Welt: Sozusagen Oriental Journey - pur.

Timna Brauer, auch als "Königin von Saba" bezeichnet, hat eine ungeheuerliche Bühnenpräsenz. Die grazile Erscheinung mit den großen Augen, dem langen schwarzen Haar und den rhythmisch eleganten Bewegungen ist ein Show-Star, doch wenn sie auf der Bühne steht, sind ihre Lieder absolute Stars,

Melancholisch beginnend, das Tempo forcierend, um dann rauschhaft zu enden - eine Stimme, deren faszinierende Klangfarben nicht nur der Interpretation, sondern auch der Verführung des Publikums dienen. Timna Brauer spielt und tanzt, was sie singt, in farbenfrohen Gewändern. Ein Hauch von "1001 Nächten" lag während zwei Stunden über dem Jacques-Offenbach-Saal. Die Sängerin und Darstellerin wurde von ihrem Mann, Elias Meiri, begleitet, der auch Arrangeur ist und bei dem man auf Anhieb spürte, daß er sich nicht nur mit der jüdischen Musik des Orients beschäftigt. Ab und an waren jazzige Töne zu hören, Improvisationen, zu denen "Myriams Tamburin", so der Titel des Abends, gleichsam herausforderte.

Meiri Aliosha Biz und Ignazio Tizon bildeten den fulminanten musikalischen Rahmen an diesem Festtag. "Hava nagila" am Schluß war Fazit und Botschaft eines gelungenen Abends.

Glücklich über ein begeistertes Publikum, das nicht nur im Saal in Bewegung geriet, sondern in der Pause 600 Hamantaschen kaufte, sind die beiden Veranstalter. Diese Gebäckstücke, mit Mohn, Nüssen und Konfitüre gefüllt, gehören zur Tradition des Purim-Festes.

Vom Reinerlös werden Bilderbücher und Spiele für den Kindergarten der Jüdischen Gemeinde in Offenbach gekauft. Dieser Spendenaktion haben sich auch die Offenbacher Buchhandlungen spontan angeschlossen. Ein Dank im Namen der Kinder.

Erika Hört

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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.