Pressestimmen

15. April 1999
Einweihung des Max-Dienemann-Wegs
im Büsing-Park anläßlich des 60. Todestags
von Rabbiner Dr. Max Dienemann (1875-1939)

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. April 1999, Seite 80

Ein Weg erinnert an Rabbiner Dienemann

Die Schilder zeigen es jedem Spaziergänger und Radfahrer im Büsingpark an: Ein Weg, der von der Berliner Straße zur Kaiserstraße durch den Park führt, trägt nun den Namen des Rabbiners Max Dienemann. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der "Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft" enthüllte Bürgermeister Stephan Wildhirt (SPD) eines von vier Schildern, die die rund 300 Meter lange Strecke kennzeichnen. Wildhirt wies darauf hin, daß mit der Benennung des Weges im Gedenken an den 60. Todestag Dienemanns nicht nur Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung umgesetzt würden, sondern die Stadt Offenbach damit "Leben und Werk eines ihrer herausragenden Vertreter" ehre. Dienemann habe den Weg im Büsingpark gerne genutzt, vermutlich um zur Synagoge zu gelangen. Dies hätten die beiden noch lebenden Töchter des Rabbiners bestätigt, erläuterte Wildhirt. Vielleicht habe Dienemann, während er den Weg nutzte, über seine Schritte zur Erneuerung der jüdischen Frömmigkeit nachgedacht Die religiösen Grundlagen und Entscheidungshilfen hätten für den Rabbiner nicht nur lehrbar, sondern auch lebbar sein müssen. Dienemann, der am 30 Dezember 1938 auf Anordnung der Gestapo emigrieren mußte, war der letzte Rabbiner der Offenbacher Jüdischen Gemeinde vor ihrer Zerschlagung durch die Nationalsozialisten. Er starb am 10. April 1939 in Tel Aviv. (von)

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