Pressestimmen

1. Oktober 2002
Benennung eines Weges im Büsing-Park nach Rabbiner Dr. Salomon Formstecher

Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 229, 02.10.2002, S. 59

Alter Pfad mit neuem Namen: Salomon-Formstecher-Weg im Büsing-Park

Im Offenbacher Büsing-Park gibt es seit gestern vormittag einen Salomon-Formstecher-Weg. Damit erinnert die Stadt an den Gemeinderabbiner und Religionslehrer, der mehr als fünfzig Jahre lang in Offenbach gewirkt hat. Am 1. Oktober 1882, also vor 120 Jahren, wurde Formstecher als erstem jüdischen Bürger die Ehrenbürgerwürde verliehen. Dieses Datum nahm die Stadt zum Anlaß, um das Straßenschild im Park zu enthüllen.

"Die Ehrung Formstechers im 19. Jahrhundert war ein wichtiger Akt, denn damit hat man die Tatsache anerkannt, daß das Judentum ein integraler Bestandteil der Gesellschaft war", sagte Bürgermeister Stephan Wildhirt (SPD). Auch heute wolle man ein Zeichen setzen im Kampf gegen den Antisemitismus. Jacob Kerem-Weinberger, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Offenbach, dankte der Stadt für ihr Engagement und hob die herausragende Bedeutung Formstechers als eines der Väter der jüdischen Reformbewegung hervor. Diese entstand im frühen 19. Jahrhundert in Deutschland und hatte zum Ziel, die jüdische Religion zu modernisieren.

Im Büsing-Park sind bereits zwei Wege nach jüdischen Bürgern benannt: Einer erinnert an Regina Jonas, die erste Rabbinerin in der Geschichte des Judentums, der andere an Max Dienemann, den letzten Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Offenbach vor 1938. Das jetzt vollendete Wegedreieck im Büsing-Park soll die Bedeutung dieser Gemeinde für die Stadt verdeutlichen. (vero)

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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.