Wo Juden in Offenbach verfolgt und ausgeplündert wurden

Historischer Stadtrundgang unter der Leitung von Stadtarchivar Hans-Georg Ruppel

3. April 2005, 11.30 bis 13.00 Uhr
Treffpunkt: Frankfurter Straße / Ecke Marktplatz

Keine Teilnahmegebühr

Verkehrsverbindung:
S1, S2, S8, S9 bis S-Bahn-Station "Marktplatz"
Parkhäuser: Rathaus, Haus der Wirtschaft
Parkplatz: Mainufervorgelände

Veranstalter:
Max Dienemann Salomon/Formstecher-Gesellschaft Offenbach

Aus Anlaß der Ausstellung "Legalisierter Raub – Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933 bis 1945", die im Klingspor-Museum vom 16. Februar bis zum 3. April gezeigt wird, veranstaltet die Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft am 3. April einen Rundgang zu Stätten der Verfolgung und Ausplünderung in Offenbach.

Ausgangspunkt des historischen Stadtrundgangs ist das ehemalige "Kaufhaus Oppenheimer" an der Frankfurter Straße / Ecke Marktplatz, das 1936, wie in einer Zeitungsanzeige zu lesen war, in "arischen Besitz überging" und fortan "Kalberlah" hieß.

Stadtarchivar Ruppel wird mit den Teilnehmern zudem diese Orte aufsuchen:
  • Wilhelmsplatz (dort mußte Rechtsanwalt Dr. Manfred Weinberg, Vorsitzender der Offenbacher Kickers, zusammen mit Ernst Oppenheimer auf Geheiß der Nazis mit Zahnbürsten kommunistische Parolen vom Pflaster schrubben);
  • Große Marktstraße (ehemalige "Judengasse", Sitz der um 1708 errichteten Synagoge, Adresse von Geschäften jüdischer Inhaber, darunter "Schuhhaus Strauß");
  • Frankfurter Straße (Sitz des Bankhauses Merzbach, der 1832 eröffneten ersten Offenbacher Bank, deren Besitzer, wie Ruppel sagt, "auf Druck des Nazi-Regimes weichen mußten", übernommen von Friedrich Hengst);
  • Kaiserstraße 58 (erste Wohnanschrift von Rabbiner Dr. Max Dienemann, den die Gestapo zweimal in ein Konzentrationslager verschleppte und im Dezember 1938 zur Ausreise zwang) und Kaiserstraße 82 (Wohnhaus des Rechtsanwalts und langjährigen SPD-Stadtverordneten Dr. Bernhard Katz);
  • Synagoge in der Goethestraße (1916 eingeweihter monumentaler Kuppelbau im Stil der griechisch-römischen Antike, im November 1938 von den Nazis geschändet, danach als Kino und NS-Kundgebungsstätte mißbraucht, nach 1945 Offenbachs Theater, heute Veranstaltungshaus "Capitol").
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© Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft e. V.