Stimmen erleben, die berühren
»Offenbacher Lesungen /
Literatur im O-Ton«


In den Bann gezogen
Sophie Rois liest in der Alten Schlosserei
Hilde Spiel

Es waren zwei atemraubende Stunden: Die Schauspielerin Sophie Rois zog am vergangenen Sonntagabend (11. Dezember 2016) mehr als hundert Zuhörer in Offenbachs Alter Schlosserei mit ihrer Stimme und Darbietung in den Bann.

Rois ließ versunkene Bilder vor Aug und Ohr der Besucher entstehen. Sie interpretierte Texte der Erzählerin, Essayistin und Journalistin Hilde Spiel (1911-1990). Es waren zunächst Erzählungen von den Wünschen und Ängsten aus Spiels Kinderjahren in der k. und k. Monarchie. Dann trug Rois Erinnerungen Spiels an die Zeit vor, als Spiel 1946 aus dem englischen Exil in ihre Geburtsstadt Wien zurückgekehrt war, berichtete über Spiels Begegnung mit jüdischen „Displaced Persons“ in Kärnten oder einem griechischen Überlebenden des österreichischen Konzentrationslagers Mauthausen.

Stimme, Mimik und Gestik von Rois waren am Abend dieser „Offenbacher Lesung“ in hohem Maße präzise und wandlungsfähig, führten von romantischer Zartheit zu galliger Bitterkeit. Stets war Rois bestrebt, die ebenso elegante wie sinnliche Wortkunst von Hilde Spiel zur Geltung zu bringen. Die Gäste dankten Sophie Rois für die tiefdringende Interpretation der Texte Hilde Spiels mit anhaltendem Beifall.

Diese Veranstaltung war die siebte Folge in der Reihe „Offenbacher Lesungen / Literatur im O-Ton“, die die Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft Offenbach seit 2010 veranstaltet. Kooperationspartner bei dieser Literaturreihe ist die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) sowie das Amt für Kultur- und Sportmanagement der Stadt Offenbach.

Für die Fotos gilt der Hinweis:
(c) Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft / Fotos Brigitte Pfeiffer


Sophie Rois liest Hilde Spiel

Sophie Rois liest Hilde Spiel


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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.