"Wie Juden früher in Offenbach lebten"

Historischer Stadtrundgang unter Leitung des
ehemaligen Stadtarchivars Hans-Georg Ruppel

12. November 2006,
11.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Treffpunkt: Große Marktstraße / Ecke Marktplatz
Keine Teilnahmegebühr

Veranstalter:
Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft Offenbach


Die Große Marktstraße, die 1702 von dem Grafen Johann Philipp zu Isenburg als "Judengasse" angelegt und 1822 umbenannt wurde, ist Ausgangspunkt des diesjährigen historischen Stadtrundgangs. Es war eine Straße der "kleinen Leute": Noch Mitte des 19. Jahrhunderts lebten von den 11 im Adreßbuch genannten Hausierern und Trödlern, "allesamt Juden", acht in dieser Straße. Hier befand sich aber auch seit 1707 das religiöse und geistige Zentrum der jüdischen Gemeinde, die Synagoge, an der mehr als fünf Jahrzehnte Offenbachs erster jüdischer Ehrenbürger, Rabbiner Dr. Salomon Formstecher, wirkte, der zu den "Vätern" der jüdischen Reformbewegung im 19. Jahrhundert gehörte und internationales Ansehen erlangte. Obgleich die "Judengasse" lange Zeit den Siedlungsschwerpunkt der Offenbacher Juden bildete, lebten sie dort nicht wie andernorts in einem Ghetto.

Auf den weiteren Stationen des historischen Stadtrundgangs werden die Teilnehmer den Standort des früheren Bankhauses Siegmund Merzbach in der Frankfurter Straße passieren, danach weitergehen zum einstigen Kaufhaus von Hugo Oppenheimer und den Standort des vormaligen Konfektionsgeschäft Berger & Schmelzer sowie der seinerzeitigen Schuhhandlung Strauß aufsuchen.

Hans-Georg Ruppel wird zudem über die "Ältere Israelitische Männerkrankenkasse" berichten, die Offenbachs erste Krankenkasse war, ferner über das Gemeindehospital, die von Juden gegründete Stiftungen und das Engagement von Juden in den hiesigen Vereinen, etwa dem Turn- und Sportverein "Bar-Kochba", dem Offenbacher Ruder-Verein und bei den "Kickers".

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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.