Wo jüdisches Leben in Offenbach begann
Große und Kleine Marktstraße

Historischer Stadtrundgang unter Leitung des
ehemaligen Stadtarchivars Hans-Georg Ruppel

25. Oktober 2009,
11.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Treffpunkt: Große Marktstraße / Ecke Marktplatz

Keine Teilnahmegebühr

Veranstalter:
Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft Offenbach


Vor kurzem ist in der Großen Marktstraße das Einkaufszentrum "Komm" eröffnet und die Kleine Marktstraße zur Spiel- und Verbindungsstraße umgestaltet worden. Doch weist in beiden Straßen bislang nichts daraufhin, dass hier vor drei Jahrhunderten das Leben der Juden in Offenbach begann.

Die Große Marktstraße, die Anfang des 18. Jahrhunderts von dem Grafen Johann Philipp zu Isenburg als "Judengasse" angelegt und 1822 umbenannt wurde, ist Ausgangspunkt des diesjährigen historischen Stadtrundgangs.

Es war dies eine Straße der "kleinen Leute": Noch Mitte des 19. Jahrhunderts lebten von den elf im Adressbuch genannten Hausierern und Trödlern, "allesamt Juden", acht in dieser Straße. Hier befand sich aber auch seit 1707 das religiöse und geistige Zentrum der jüdischen Gemeinde, die Synagoge, an der mehr als fünf Jahrzehnte Offenbachs erster jüdischer Ehrenbürger, Rabbiner Dr. Salomon Formstecher, wirkte. Formstecher gehört zu den "Vätern" der jüdischen Reformbewegung im 19. Jahrhundert und hat internationales Ansehen erlangt. Obgleich die "Judengasse" lange Zeit den Siedlungsschwerpunkt der Offenbacher Juden bildete, lebten sie dort nicht wie andernorts in einem Ghetto.

Auf den weiteren Stationen des historischen Stadtrundgangs werden die Teilnehmer den Standort des früheren Bankhauses Siegmund Merzbach in der Frankfurter Straße passieren, danach weitergehen zum einstigen Kaufhaus von Hugo Oppenheimer und den Standort des vormaligen Konfektionsgeschäft Berger & Schmelzer sowie den Standort der seinerzeitigen Schuhhandlung Strauß aufsuchen.


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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.