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ORTE DER ERINNERUNG
OFFENBACHER RUNDGANG ZU STÄTTEN JÜDISCHER GESCHICHTE


Merzbach, Hirschen, Oppenheimer
Jüdische Geschäftsleute im früheren Offenbach

Leitung Hans-Georg Ruppel, ehemaliger Stadtarchivar

31. Oktober 2010,
11.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Treffpunkt: Markthaus auf dem Wilhelmsplatz

Keine Teilnahmegebühr

Veranstalter:
Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft Offenbach


Bei diesem Rundgang wird der ehemalige Stadtarchivar Hans-Georg Ruppel mit den Teilnehmern Orte aufsuchen, die von ihrer Geschichte nichts verraten, etwa die Standorte des früheren Bankhauses Siegmund Merzbach und des einstigen Kaufhauses von Hugo Oppenheimer. Ruppel wird über das Wirken des Garderobenhändlers Helmut Hirschen, dessen wöchentliche Zeitungsanzeigen in den 1920er Jahren Stadtgespräch waren, ebenso berichten wie über das Konfektionsgeschäft Berger & Schmelzer und die Schuhhandlung Strauß.

Das jüdische Leben nahm unter dem Isenburger Grafen Johann Philipp seinen Ausgang zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der "Großen Judengasse", 1822 in "Große Marktstraße" umbenannt. Es war eine Straße der "kleinen Leute": Noch Mitte des 19. Jahrhunderts lebten von den elf im Adressbuch genannten Hausierern und Trödlern – allesamt Juden – acht in dieser Straße. Hier befand sich aber auch seit 1707 das religiöse und geistige Zentrum der jüdischen Gemeinde, die Synagoge, an der mehr als fünf Jahrzehnte Offenbachs erster jüdischer Ehrenbürger, Rabbiner Dr. Salomon Formstecher, wirkte, der zu den "Vätern" der jüdischen Reformbewegung im 19. Jahrhundert gehörte und internationales Ansehen erlangte. Obgleich die "Judengasse" lange Zeit den Siedlungsschwerpunkt der Offenbacher Juden bildete, lebten sie dort nicht wie andernorts in einem Ghetto.

Die historische Zeitspanne dieses Rundgangs zu Stätten jüdischer Geschichte in Offenbach erstreckt sich vom 18. Jahrhundert über die Emanzipation und rechtliche Gleichstellung der Juden im 19. Jahrhundert bis zu deren Verfolgung, Vertreibung und Ermordung durch die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945.


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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.