>> SACHOR << (*)
ORTE DER ERINNERUNG
OFFENBACHER RUNDGANG ZU STÄTTEN JÜDISCHER GESCHICHTE


Es begann in der Großen Marktstraße
Jüdische Ärzte, Lehrer, Rechtsanwälte

Leitung Hans-Georg Ruppel,
ehemaliger Stadtarchivar

30. Oktober 2011,
11.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Treffpunkt: Ecke Marktplatz / Große Marktstraße, Offenbach

Keine Teilnahmegebühr

Veranstalter:
Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft Offenbach


Ausgangspunkt dieses Rundgangs ist die Große Marktstraße, bis 1822 als „Große Judengasse“ bekannt. In dieser Straße ließ sich der größte Teil der Juden nieder, die der Isenburger Graf Johann Philipp während seiner Regierungszeit (1685–1718) im Residenzort Offenbach aufnahm. In der damaligen Großen Judengasse gründete sich im Sommer 1707 die Jüdische Gemeinde, wurde die erste Synagoge erbaut. Auch zwei jüdische Ärzte und drei Lehrer werden schon bald nach der Synagogenweihe in einer Namensliste verzeichnet. Zu den frühen sozialen Einrichtungen der Jüdischen Gemeinde gehört die um 1740 gebildete Männerkrankenkasse und die etwas später gegründete Krankenkasse für Frauen.

Unter der Leitung Ruppels führt der Rundgang von der Großen Marktstraße über die Kaiserstraße bis zur Goethestraße und der 1938 in der Pogromnacht geschändeten Synagoge sowie dem 1956 gegenüber in der Kaiserstraße neu errichteten Bet- und Versammlungshaus. Auf dem Weg dorthin wird Ruppel seinerzeit bekannte Persönlichkeiten vorstellen, zum Beispiel die Ärzte Ludwig Mayer – Vater von Helene Mayer, 1928 Olympiasiegerin im Florettfechten – und Herbert Lewin – von 1950 bis 1967 Chefarzt der Offenbacher Frauenklinik –, ferner die Rechtsanwälte Siegfried Guggenheim – Offenbacher Ehrenbürger und letzter Vorsitzender der Israelitischen Gemeinde vor 1938 – und dessen Amtsvorgänger Justizrat Max Goldschmidt.

Die historische Zeitspanne des Rundgangs zu Stätten jüdischer Geschichte in Offenbach erstreckt sich vom 18. Jahrhundert über die Emanzipation und rechtliche Gleichstellung der Juden im 19. Jahrhundert bis zu deren Verfolgung, Vertreibung und Ermordung durch die Nationalsozialisten in den Jahren nach 1933 und die Nachkriegszeit.

(*) Hebräisch: „Erinnere dich!“


[ zurück ]

© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.