Offenbacher Lesungen

Peter Simonischek schlägt auf

14. November 2010, 20.00 Uhr
Büsing-Palais, Herrnstraße 80, Offenbach


Verkehrsverbindung:
S1, S2, S8, S9 bis S-Bahn-Station "Offenbach Marktplatz"
Parkhäuser: Rathaus, Haus der Wirtschaft
Parkplatz: Mainufervorgelände

Veranstalter:
Max Dienemann Salomon/Formstecher-Gesellschaft Offenbach
Kulturbüro der Stadt Offenbach


Offenbacher Lesungen: Das ist Literatur im O-Ton.
Vorgetragen von renommierten Autoren und Schauspielern.
Auf Initiative der Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft.

Zum Auftakt der neuen Reihe präsentieren wir gemeinsam mit dem Kulturbüro der Stadt Offenbach Peter Simonischek, das Gesicht und die Stimme des "Jedermann". Simonischek liest an diesem Abend erstmals öffentlich die Novelle "Die Büste des Kaisers" (1935) von Joseph Roth, außerdem "Die Frau des Weisen" (1898) von Arthur Schnitzler.


Auf je eigene Weise rufen beide Novellen die Epoche der habsburgischen Doppelmonarchie herauf. Roth entrollt einen Bilderbogen seiner ostgalizischen Heimat und führt das Modell des übernationalen Vielvölkerstaates mit Kaiser Franz Joseph als dem einigenden Übervater vor, eine rückwärtsgewandte Utopie. Schnitzler zeichnet mit psychologischem Gespür ein Sittenbild des Wiener Bürgertums um die Wende zum 20. Jahrhundert. Seine Figuren erleiden das Abgründige, ohne es verstehen zu können.

Die Kritik lobt Simonischeks einfühlsame Sprachkunst. Zweimal schon - 2008 und 2010 - wurde er mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. "Die Zeit" schreibt über Simonischeks Joseph Roth-Hörbuch-Box: "Peter Simonischek liest derart natürlich und tief aus dem Herzen heraus, als hätte er selbst all das erlebt, von dem er erzählt. Wie einer, bei dem die Schwermut des Verlustes mit der Zeit der Zärtlichkeit des Erinnerns wich."

In Hugo von Hofmannsthals Mysterienspiel "Jedermann" verkörperte der 1946 in Graz geborene und dort ausgebildete Theaterschauspieler bei den Salzburger Festspielen fast ein Jahrzehnt lang die Figur des "reichen Mannes", dessen skrupellose Gier nach Besitz und Macht, seine Umkehr und Läuterung im Angesicht des Todes. Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler stand in St. Gallen, Bern, Düsseldorf und Darmstadt auf der Bühne, war zwischen 1979 und 1999 Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne unter der Leitung von Peter Stein und später Andrea Breth. Seit einem Jahrzehnt gehört Simonischek dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an.

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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.