Ein fast uferloser Optimismus
Offenbachs Synagogen nach 1945
[*]

Von Anton Jakob Weinberger

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Innenraum der Synagoge an der Kaiserstraße, um 1960
(Foto: Stadtarchiv Offenbach)

Unprätentiös wie die Architektur, die er entworfen hatte, waren die Worte, mit denen der Architekt Hermann Zvi Guttmann die von ihm erbaute Synagoge am 2. September 1956 der Jüdischen Gemeinde Offenbach übereignete, zwei Wochen vor dem jüdischen Neujahrsfest "Rosch HaSchana". "Ich war aufrichtig bemüht, diesem Bau, wenn er auch klein ist, ein ihm entsprechend würdiges Aussehen zu geben", sagte Guttmann in Anwesenheit der zahlreichen Ehrengäste, die an jenem Sonntagmorgen der Feier zur Einweihung der ersten Synagoge und dem angegliederten Gemeindezentrum in Hessen nach der Shoa beiwohnten. [1]

Als er dieses Haus gebaut habe, sei er von einem Zeitungsreporter gefragt worden, woher die Juden den Mut nähmen, nach all dem, was in Deutschland geschehen sei, hier noch Synagogen zu bauen, fuhr der Architekt fort, der als einer der wichtigsten Synagogenbauer nach 1945 gilt. [2] Er habe geantwortet: Möge die letzte Verfolgung wirklich die letzte gewesen sein, die erste sei sie nicht gewesen, wenn sie auch in ihrem Ausmaß die Schrecklichste und die Größte sei. Immer wieder seien aus der Asche der alten neue Gotteshäuser gewachsen, sei neues Leben erwacht. "Nur unser tiefer Glauben und der daraus blühende, fast uferlose Optimismus war es, der uns wieder leben ließ. Und es geschah überall, wo Juden waren - getreu dem Wahlspruch, welchen Herr Landesrabbiner I.E. Lichtigfeld aus der Bibel, dem Pentateuch, für die Außenaufschrift wählte: 'An jeder Stelle, an der Du meinen Namen nennen wirst, werde ich kommen und Dich segnen!'" [3]

Achtzehn Jahre nach dem Novemberpogrom von 1938 und elf Jahre nach dem Ende des nationalsozialistischen Massenmords an den Juden sollte diese Synagoge das Symbol eines neuen Beginns sein, ein "Wahrzeichen der Toleranz", wie die Lokalzeitung "Offenbach Post" ihren Bericht über die Einweihungsfeier überschrieb. [4] In der kleinen, 90 Plätze zählenden Synagoge saßen Vertreter der Stadt, des Darmstädter Regierungspräsidiums und der christlichen Kirchen neben Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft. Doch nur tastend waren Juden und Nichtjuden in den ersten Nachkriegsjahren aufeinander zugegangen. Der Gemeindevorsitzende Max Willner erinnerte bei der Synagogeneinweihung laut dem Bericht einer Chronistin daran, daß die Stadt Offenbach der Jüdischen Gemeinde schon 1946 angeboten habe, eine neue Synagoge zu bauen. Der damalige Gemeindevorstand habe aber das Angebot abgelehnt, weil er angenommen habe, daß doch alle Juden aus Deutschland auswandern würden. Zwei Jahre später habe die Stadt ihr Angebot wiederholt, was schließlich zum Bau der jetzigen Synagoge geführt habe, sagte Willner. [5]

Wie andernorts galt auch die Jüdische Gemeinde Offenbach sozusagen als Abwicklungsgemeinde. Von den KZ-Überlebenden, den "Displaced Persons" (DP's), ohnehin nur als Zwischenstation auf dem Auswanderungsweg nach Israel, den Vereinigen Staaten oder Südamerika aufgefaßt, verhinderte die Ächtung durch internationale jüdische Organisationen wie der "Jewish Agency", daß jüdisches Leben in Deutschland während des ersten Jahrzehnts nach der Shoa etwas anderes sein konnte als ein Provisorium. [6] Nur wenige der 1933 fast 1500 Mitglieder zählenden Gemeinde waren nach der Shoa in ihre frühere Heimatstadt Offenbach zurückgekehrt, nicht mehr als 18 Menschen. Zwar hatten viele Gemeindemitglieder Hitler-Deutschland verlassen können; doch mehr als 400 Offenbacher Juden waren in den Konzentrationslagern ermordet worden. Es waren vor allem Juden aus Osteuropa, die sich in dieser Gemeinde im Sommer 1945 zusammenfanden, aber auch deutsche Juden wie der in Gelsenkirchen geborene Max Willner, der die Deportation in die Konzentrationslager Sachsenhausen, Auschwitz, Flossenbürg und Dachau überlebt hatte. Bald nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur trafen sich die Juden zum Gebet in der beim Novemberpogrom 1938 geschändeten Synagoge an der Goethestraße, deren Gebäudehülle unbeschädigt geblieben war. [7] Die Gemeinde richtete ihren Blick in den folgenden Jahren vor allem nach innen, galt es doch, die psychischen und körperlichen Leiden der Überlebenden zu lindern, Hilfe zu leisten bei der Erlangung von Wiedergutmachung, Bedürftige zu unterstützen. Auch mußte das religiöse Leben neu aufgebaut werden, das sich völlig von jenem der Gemeinde aus der Zeit vor 1938 unterschied. Denn die aus Osteuropa nach Offenbach gekommenen Juden lebten ihre dem orthodoxen Ritus verbundene Tradition. Diese aber stand im Gegensatz zu der bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückführenden reformerischen, im beginnenden 20. Jahrhundert liberalen Tradition der Jüdischen Gemeinde Offenbachs, die von den international angesehenen Rabbinern Salomon Formstecher und Max Dienemann vertreten wurde.

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Synagoge an der Goethestraße,
um 1930
(Foto: Stadtarchiv Offenbach)

Guttmanns Synagogenarchitektur spiegelte nicht nur den Bruch wider, der durch die Verfolgung und Vernichtung des deutschen Judentums entstanden war, sondern auch die Zerbrechlichkeit jüdischen Lebens inmitten der noch jungen bundesdeutschen Gesellschaft, die rasch ihren Frieden mit den NS-Tätern und ihren Gehilfen geschlossen hatte. Nicht von ungefähr kam die neue Synagoge "gegenüber der ehemaligen in der Kaiserstraße zu stehen", worauf Guttmann in einem erläuternden Text hinweist. [8] Wenngleich lange Zeit öffentlich nicht wahrgenommen, so bestand doch von Anbeginn ein innerer wie äußerer Zusammenhang zwischen der von den Nationalsozialisten entweihten, als Kino und NS-Kundgebungsstätte mißbrauchten Synagoge, ihrem monumentalen, nach außen drängenden Gestus, und dem zurückgezogenen, auf sich selbst gerichteten neuen Bet- und Versammlungshaus. Die von einer 30 Meter hohen Kuppel gekrönte, weithin sichtbare, in einem bürgerlichen Viertel plazierte Synagoge an der Goethestraße symbolisierte, wie der Gemeindevorsitzende Max Goldschmidt bei ihrer Einweihung im Weltkriegsjahr 1916 sagte, daß die Juden die "enge Gasse", gemeint ist die Judengasse, also die spätere Große Marktstraße, verlassen, sich "einen Platz an der Sonne erobert" hatten und diesen behaupten wollten. Dort, an der Grenze des alten Offenbachs, hatte die Jüdische Gemeinde seit Anfang des 18. Jahrhunderts ihre Synagoge. [9]

Die Synagoge an der Goethestraße war denn auch Zeugnis des Selbstbewußtseins, welches das deutsch-jüdische Bürgertum im späten 19. Jahrhundert gewonnen hatte, ein "markantes Beispiel" der zur Wende zum 20. Jahrhundert einsetzenden, "letzten Hochblüte des Synagogenbaus in Deutschland", wie der Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Dieter Bartetzko, schrieb. Bei der Offenbacher Synagoge, hervorgegangen aus einem reichsweiten Wettbewerb, an dem 94 Architekten teilnahmen, dominiere im Äußeren die griechisch-römische Antike. "Die mächtige Hauptkuppel zitiert das Pantheon, die Einzelformen zeigen strenge Dorik. Nicht zufällig erinnert diese Stilwahl an Staatsarchitekturen wie Peter Behrens' 1911 erbaute Deutsche Botschaft in St. Petersburg, von der es damals anerkennend hieß, sie sei 'gebauter deutscher Staatskonservatismus': Wie die meisten jüdischen Gemeinden in Deutschland fühlte auch die Offenbachs sich als integraler Bestandteil des deutschen Staats und der deutschen Architektur. Was die Architektur signalisierte, faßte die Einweihungsfeier im Kriegsjahr 1916 mit einem 'vaterländischen Gebet' in Worte." [10]

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Synagoge an der Kaiserstraße,
um 1960
(Foto: Stadtarchiv Offenbach)

"Nach Auschwitz" hingegen sollte die Guttmannsche Synagoge und das mit ihr verbundene Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinschaft zuallererst Schutz, dem Einzelnen Zuflucht, eine innere Heimat bieten. Das kam in der Lage wie im Baukörper der Synagoge zum Ausdruck. Das von der Stadt Offenbach bereitgestellte Grundstück an der Kaiserstraße 109 war von einem Garten umgeben, in dessen Mitte Guttmann die Synagoge stellte, rückwärtig durch das Gemeindezentrum - Versammlungssaal, Wohnung für den Gemeindevorsteher und Büros - ergänzt. Von der Straßenseite waren die Gebäude kaum wahrzunehmen. Durch die abgerundeten Außenmauern der Synagoge wurden die Menschen wie von einem "Tallit" umhüllt, dem Gebetsschal, den der Gläubige während des Gottesdienstes um seine Schultern legt. Eigenem Bekunden zufolge beließ Guttmann die Synagoge in der Spannung zwischen moderner Form und liturgisch-orthodoxem Gesetz. "Die Synagoge ist nach moderner Art erbaut. Die Außenmauern des eigentlichen Tempels sind abgerundet. Das Portal besteht aus einem Glaseingang in einem Rahmen aus schwarz-schwedischem Granit. Darüber befindet sich ein rundes Fenster mit dem Zionsstern. Dieses wie auch die großen Fenster an den Seitenwänden des Synagogenbaukörpers sind bleiverglast. Das Dach ist mit Kupfer eingedeckt. ... Trotz der modernen Form ist das liturgisch-orthodoxe Gesetz und die Tradition eingehalten: Dem Eingang gegenüber, am Ende der Hauptachse, die im Sinne der Liturgie in Ost-West-Richtung verläuft, steht in der Apsis der Thoraschrein. In der Mitte des Raumes ist der Platz der Bima (auch Almemor genannt), des Pultes, an welchem während des Gottesdienstes die Thora gelesen wird. Das Ewige Licht an der Ostwand - eine Sonderkonstruktion - symbolisiert die jüdische Diaspora, künstlerisch ausgedrückt durch die Feuersäule und die Wolke, die das Volk Israel durch die Wüste und in das Gelobte Land führten." [11]

Vier Jahrzehnte lang blieb die Guttmannsche Synagoge angesichts ihrer unspektakulären Architektur ein weithin unterschätztes Gebäude, obschon Salomon Korn, Architekt und Sachverständiger für Synagogenbauten, 1988 auf deren Qualität aufmerksam gemacht hatte. Laut Korn trägt die Offenbacher Synagoge die für Guttmanns spätere Synagogenbauten charakteristischen Merkmale: geschwungene Außenwände, große Lichtöffnungen und eine räumliche Dominanz des Thoraschreins. [12] Aber erst die Absicht der Jüdischen Gemeinde Offenbach, die Synagoge abzureißen, durch einen Neubau nebst Gemeindezentrum zu ersetzen, führte Mitte der neunziger Jahre zu einer öffentlichen, bundesweit beachteten Diskussion über die Bedeutung der Guttmannschen Synagoge und schließlich zu deren Anerkennung als schützenswertes Architektur- und Kulturdenkmal. Der Frankfurter Architekt und Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Offenbach, Alfred Jacoby, plante 1994, die Guttmannsche Synagoge abreißen zu lassen und an ihre Stelle einen Neubau zu setzen, dem er die Form einer mit Holz verkleideten Arche geben wollte. [13]

Das Hessische Landesamt für Denkmalpflege indes ließ, nachdem die Abrißpläne in der Presse bekannt geworden waren, die Gemeinde wissen, daß die Guttmannsche Synagoge unter Denkmalschutz stehe. Die Synagoge sei nicht nur aus historischen Gründen erhaltenswert, etwa weil sie die erste neu erbaute Synagoge nach 1945 in Hessen sei, sondern sie zeichne sich auch durch die künstlerischen Merkmale der Architektur der fünfziger Jahre aus. Jegliche Veränderung oder gar ein Abriß bedürften der denkmalschutz-rechtlichen Genehmigung. [14] Die Jüdische Gemeinde stoppte daraufhin ihre Planung und folgte den Auflagen des Landesamts für Denkmalpflege, wonach die Guttmannsche Synagoge "Ausgangspunkt" einer Erweiterung sein müsse. In einer Stellungnahme schrieb die Gemeinde, sie sei sich "ihrer Verantwortung gegenüber Geschichte und Tradition voll bewußt": "Ein Abriß der Synagoge in der Kaiserstraße 109 wird nicht stattfinden, vielmehr werden erhaltenswürdige und charakteristische Bauelemente nicht verändert. Bei der Erweiterung des bestehenden Synagogengebäudes werden wir die Auflagen des Hessischen Landesamtes für Denkmalschutz beachten." [15]

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Ehemalige Synagoge an der Goethestraße, 2002
(Foto: Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft)

Wegen des Zuzugs von Juden vor allem aus der damals noch bestehenden Sowjetunion hatte Gemeindevorsitzender Willner seit Ende der achtziger Jahre eine Erweiterung der Synagoge und den Neubau eines Gemeindezentrums angestrebt. Lebten in den fünfziger Jahren nur zirka 100 Juden in Offenbach, so hatte sich die Zahl der Gemeindemitglieder mittlerweile auf etwa 900 Personen erhöht. Eine Rücknahme der ehemaligen Synagoge an der Goethestraße schloß Willner aus, obgleich die Stadt Offenbach dies der Gemeinde mehrmals angeboten hatte. Willner führte vor allem die dadurch entstehenden Kosten als Grund für seine Ablehnung an. Weder könne die Gemeinde 13 Millionen Mark für die Sanierung aufbringen noch das Gebäude unterhalten. Seit 1954 war das Gebäude mit Zustimmung der Jüdischen Gemeinde als städtisches Theater genutzt, in den neunziger Jahren zum Musicaltheater umgebaut und teilweise rekonstruiert worden. Nun firmiert es seit einiger Zeit als "Entertainment Center". [16] Hinzu kam, daß es sich bei der Synagoge in der Goethestraße nicht allein um das einstige religiöse und kulturelle Zentrum der Offenbacher Juden handelte, sondern um ein Monument, daß für einen bis dahin von der jüdischen Gemeinschaft in Offenbach ignorierten Abschnitt der eigenen Geschichte stand: die Epoche des in der Shoa vernichteten liberalen deutschen Judentums, einer Strömung, der viele KZ-Überlebende wegen eines nur unterstellten oder wirklichen Assimilationsstrebens eine Mitverantwortung an der Vernichtung des europäischen Judentums zuwiesen.

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Gemeindezentrum an der Kaiserstraße, im Zentrum die Guttmannsche Synagoge, 2002
(Foto: Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft)

Die schließlich 1997 nach Plänen von Jacoby umgestaltete, im Beisein des hessischen Ministerpräsidenten Hans Eichel und des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, eingeweihte Guttmannsche Synagoge verweist in doppelten Sinne auf die Geschichte der Offenbacher Juden: Zum einen sind durch ihre Erhaltung weiterhin die Spuren des Neubeginns jüdischen Lebens in dieser Stadt nach der Shoa erkennbar, zum anderen ist ihr Bezug zum einstigen Bet- und Versammlungshaus nunmehr unübersehbar - die Spitze der mittels eines Glasmantels auf 160 Plätze erweiterten Synagoge deutet auf ihre historische Vorläuferin gegenüber. Im Inneren der Guttmannschen Synagoge hat Jacoby eigener Aussage zufolge moderne Gestaltungselemente genutzt, teils in geometrischer Strenge. So schuf der Londoner Künstler Brian Clark mit Texten aus der Thora beschriftete, in changierenden Blautönen gehaltene Bleifenster; Uwe Fischer entwarf zwei siebenarmige Leuchter, Monika Finger (beide Frankfurt)den rituellen Waschtisch, Vorlesepult und Thoraschrein. Zudem enthält das mit der Synagoge verbundene neue Gemeindezentrum Kindergarten, Jugendzentrum, Seniorenclub und einen großen Veranstaltungssaal. Synagoge und Gemeindezentrum sollen nicht nur der Integration der vielen osteuropäischen Zuwanderer in Hessens zweitgrößter Gemeinde dienen; nach Jahrzehnten der Zurückgezogenheit werden die Bauten als Zeichen an die Bürgerschaft verstanden. Zur Eröffnung des neuen Zentrums sagte Jacob Kerem-Weinberger, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde: "Wir wollen uns nicht mehr hinter Bäumen verstecken, sondern ein sichtbarer Teil Offenbachs sein, am Leben der Stadt teilnehmen."


Anmerkungen

[*] Dieser Beitrag erschien erstmals im Oktober 2000 in der Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Offenbach, mit deren freundlicher Zustimmung wir den Beitrag hier wiedergeben.

[1] Guttmann, Hermann Zvi, Privatarchiv, Einladungskarte zur Synagogeneinweihung, Ordner A 1/1 "Offenbach - Synagoge und Gemeindezentrum". Unser Dank gilt Guttmanns Witwe, Frau Gitta Guttmann, die uns den Zugang zu dem Archiv ermöglicht hat.

[2] ebenda. - Von Guttmann stammen unter anderem die Synagogen in Düsseldorf, Hannover, Osnabrück und Würzburg sowie im jüdischen Altenzentrum Frankfurt am Main, ferner die jüdische Gedenkstätte im früheren Konzentrationslager Dachau.

[3] ebenda

[4] ebenda, "Ein Wahrzeichen der Toleranz", Offenbach Post, 3. September 1956, S. 2

[5] Guttmann, Hermann Zvi, Ordner A 1/1 "Offenbach - Synagoge und Gemeindezentrum", maschinenschriftlicher Bericht

[6] "Displaced Persons": Begriff, mit dem die UN-Flüchtlingshilfeorganisation UNRRA jene Personen bezeichnete, die sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nicht in ihren Heimatländern befanden. - "Jewish Agency for Palestine": 1922 gegründete Einrichtung der Zionistischen Weltorganisation, Interessenvertretung in Palästina vor der Gründung des Staates Israel 1948, später Siedlungsarbeit und Eingliederung von Zuwanderern

[7] Stadtarchiv Offenbach, Aktennummer 252/3. Herrn Stadtarchivar Hans-Georg Ruppel danken wir für den Hinweis auf einen Brief vom November 1945 an das städtische Steuer- und statistische Amt der Stadt Offenbach, wonach die darin so bezeichnete Israelitische Gemeinde in den hinteren Räumen des Anwesens Kaiserstraße 106 eine Synagoge und die Parterrewohnung des Vorderhauses für "durchreisende Juden" eingerichtet hatte. Bei dem Gebäude handelt es sich um die frühere Offenbacher Synagoge, auch Synagoge an der Goethestraße genannt.

[8] Guttmann, Hermann Zvi, "Vom Tempel zum Gemeindezentrum - Synagogen in Nachkriegsdeutschland", herausgegeben von Sophie Remmlinger und Klaus Hofmann, Frankfurt 1989, S. 26

[9] "Die Offenbacher Synagoge - Geschichte eines Gebäudes als Dokument für Leben und Schicksal der Offenbacher Jüdischen Gemeinde", Herausgeber: Kulturamt Offenbach, 1988, S. 12

[10] Bartetzko, Dieter, "Die Schrift an der Wand - Offenbach: In der einstigen Synagoge eröffnet ein Musicaltheater", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.4.1995, S. 41

[11] Guttmann, Hermann Zvi, "Vom Tempel zum Gemeindezentrum ...", S. 26f.

[12] Korn, Salomon, "Synagogenarchitektur nach 1945 in Deutschland", in "Die Architektur der Synagoge", Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt 1988, S. 296

[13] "Synagoge in Form einer Arche", Offenbach Post, 8. Juni 1994, S. 10; "Symbol des Neuanfangs und mutiges Experiment", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.6.1994, S. 45

[14] "Ein schützenswertes Kulturdenkmal", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.6.1994, S. 11

[15] Pressemitteilung des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Offenbach vom 22.6.1994

[16] "Wenn ein Kantor singt, stehen die Leute auf der Straße", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Juni 1992, S. 64. - Die Kosten für die Erweiterung der Synagoge und den Neubau des Gemeindezentrums beliefen sich auf zirka 10 Millionen Mark, finanziert unter anderem durch das Land Hessen (4 Millionen Mark), das Deutsche Hilfswerk (2 Millionen Mark) und die Stadt Offenbach (1,5 Millionen Mark) (siehe auch den Artikel "Zentrum der Jüdischen Gemeinde Offenbach eingeweiht", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.1997, S. 53).

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