Mally Dienemann
Aufzeichnungen 1933-1939


Lesung mit Ilona Berdux-Wiedem
zum 75. Jahrestag des
Novemberpogroms von 1938

Musikalische Interpreten:
Cordula Hacke (Klavier), Sebastian Wittiber (Flöte)

12. November 2013, 19.30 Uhr
Dr. Max Dienemann-Saal, Alte Synagoge Offenbach (Capitol Theater), Goethestraße 1-5, 63067 Offenbach

Publikumsstimmen

Grußwort von Michele Saffer, London, Urenkelin von Max und Mally Dienemann:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bin sehr glücklich, heute abend hier zu sein – zusammen mit meiner Tante, meinem Onkel und meiner ältesten Tochter Jessica.
Das Tagebuch meiner Urgroßmutter haben wir nie gelesen, daher freuen wir uns, dass uns die Gelegenheit geboten wird, mehr darüber zu erfahren. Als kleines Kind habe ich meine Urgroßmutter getroffen, aber leider nicht meinen Urgroßvater da er viele Jahre früher verstorben war. Ich weiß, dass zwei Töchter von Max Dienemann – meine Großmutter und Großtante – Offenbach besucht haben. Daher schätzen wir alle sehr, dass die Verbindung mit unserer Familie erhalten geblieben ist.
Herzlichen Dank für Ihre Einladung, die eine grosse Ehre für uns ist."

Liliana Josepovici-Narell, Frankfurt:
"Es war ein schöner und sehr nachdenklich stimmender Abend."

Winfried Männche, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Baugesellschaft Offenbach (GBO):
"Eine sehr beeindruckende Veranstaltung!"

Dr. Hartmut von Kienle, Heusenstamm:
"Wir möchten uns bei der Dienemann-Formstecher-Gesellschaft für den wertvollen Abend bedanken. Ich habe lange überlegt, welches Adjektiv ich verwenden soll; 'bedrückend' war in der engeren Wahl. Es gab aber auch Erfreuliches, wenn es heute gelingt, über Ländergrenzen (Familie Dienemann) und über Religionsgrenzen gemeinsam den Ereignissen der dreißiger Jahre zu gedenken. Mit herzlichen Grüßen bis zur nächsten Veranstaltung - Dr. Hartmut von Kienle und Frau."

Eugen El, Absolvent der Hochschule für Gestaltung Offenbach:
"Es war ein sehr lehrreicher Abend, der gut komponiert war. Vielleicht waren die Grußworte insgesamt zu lang. Am besten ist unerwarteterweise Herr Prof. Lauer mit der Zeit umgegangen. Die Lesung war bis auf ein paar technische Pannen (der Sound-Techniker hatte keinen guten Abend) sehr intensiv. Durch den Vortrag in der Ich-Form entstand ein plastisches Bild der kaum zu begreifenden, brutalen Geschehnisse der Zeit. Auch meine anfängliche Befürchtung, es könnte sich um eine sehr lokalspezifische Erzählung handeln, war nicht gerechtfertigt. In der Erzählung spiegelte sich alles, was auch in anderen Städten Deutschlands passiert ist. Offenbach kann man als exemplarisch ansehen für die Muster und Strukturen der Geschehnisse. Insbesondere der letzte Teil der Lesung machte den enormen Bruch deutlich, den die deutschen Juden in ihrem Leben erfahren mussten. Die Wucht der geschilderten Ereignisse ist kaum vorstellbar. Dass Mally Dienemann dabei immer noch an die deutsche Kultur, an einen Sinn des Ganzen geglaubt hat, ist aus heutiger Sicht sehr beeindruckend. Die Musik hat den Abend abgerundet, insbesondere das letzte Schubert-Stück hat einen melancholischen Abschluss-Akzent gesetzt."

[ Bericht der Offenbach-Post ]

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© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.